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Bitte laecheln_by_Gaby_Bessen_pfarrbriefservice

Auf ein Wort mit Pastor:Ab hier bitte lächeln...

Shalömchen, das macht er gerne: drohen, fordern, kritisieren. Unbeirrt testet er Reaktionen und Grenzen, bei sich zu Hause wie weltweit, und das schon vor seinem Amtsantritt. Viele „merkwürdige“ Ideen und Themen, die reizen. Ein paar kurze Kostproben? Golf von Amerika (statt Mexiko), Grönland kaufen, Kanada eingemeinden, von seinem Gruselkabinett ganz zu schweigen. Für die Regierungen aller Bündnispartner eine sehr „spannende“ Zeit, um es mal vorsichtig auszudrücken. Sie wissen, vom wem die Rede ist? Der, dessen Name nicht genannt werden darf. Es kann einem schon angst und bange werden.

Und das alles in der fünften Jahreszeit. Vielleicht ist das aber ganz gut so. Die bietet zumindest hierzulande viele Gelegenheiten, diesen Ungewissheiten der Welt etwas entgegenzusetzen: die Hoffnung (siehe Titelbild), und auch den Humor.

Die Krisen der Welt kann man nicht weglachen. Schön wär´s. Aber mit Humor, mit der Freude im Karneval kann man etwas Abstand gewinnen vom grauen Alltag, der mitunter auch ziemlich grauenhaft sein kann. Humor ist geschenkt, aber auch Arbeit. Und gerade Galgenhumor kann mitunter sehr wirksam sein, wenn es darum geht, Unmut und Ungewissheit zu bewältigen.

Da kann der Karneval helfen, auf neue Ideen zu kommen, Kraft zu tanken. Und so ist der Karneval auch entstanden: nicht auf Biegen und Brechen mit Gewalt Krisen lösen wollen, auch nicht davor kapitulieren. Besser der „dritte“ Weg: mit Witz, Humor und Leichtigkeit.

Dafür sorgt in diesem Jahr das Wegberger Prinzenpaar samt Jungprinz - Leo, Inge und Cedric, jeweils der/die I. - von der Dorfgemeinschaft Hei on Klei. Volles Programm aber nicht nur dort, auch bei Flöck op, de Maiblömkes, Sonn Männ, Laakebüll und sonstigen karnevalistischen Gruppen in unseren Dörfern. Biwaks, Sitzungen, Partys, aber auch hoffentlich viele Begegnungen mit Menschen, die sich freuen über den „royalen Besuch“. Krönender Abschluss in diesem Jahr ist der närrische Lindwurm, der sich am Rosenmontag dann durch die Wegberger Innenstadt schlängeln wird. Übrigens, so nebenbei: das ist ein Gemeinschaftswerk der Karnevalsvereine, und es steckt eine Menge Vorbereitung und Zeit, Geld und Man-(bzw. Frauen-)Power und vor allem auch Nachwuchsarbeit drin. Karneval ist (viel) mehr als nur „Party“.

Humor kann man nicht wie eine Tablette einnehmen. Humor wirkt aber wie Medizin. Dafür braucht man eben diese Menschen, die das Lachen dahin bringen, wo es mitunter wenig zu lachen gibt.

Schon der Hl. Thomas Morus (1478-1535), übrigens der Patron der Regierenden und Politiker, hat seinerzeit vielleicht etwas humorvoll gebetet: „Schenke mir eine gute Verdauung, Herr, und auch etwas zum Verdauen. Schenke mir Gesundheit des Leibes, mit dem nötigen Sinn dafür, ihn möglichst gut zu erhalten. Schenke mir eine heilige Seele, Herr, die das im Auge behält, was gut ist und rein, damit sie im Augenblick der Sünde nicht erschrecke, sondern das Mittel findet, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen Schenke mir eine Seele, der die Langeweile fremd ist, die kein Murren kennt, und kein Seufzen und Klagen, und lass nicht zu, dass ich mir zu viele Sorgen mache, um dieses sich breitmachende Etwas, das sich ich nennt. Herr, schenke mir Sinn für Humor, gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen, damit ich ein wenig Glück kenne im Leben, und anderen davon mitteile."

Apropos Politiker: am 23. Februar ist Bundestagswahl. Sie denken dran? Es ist kein Witz, jede Stimme zählt!

 

Ihr Pfarrer Franz Xaver Huu Duc Tran