
Auf ein Wort mit Pastor:Pilger der Hoffnung
Da ist im Rollstuhl ein 88 Jahre alter Papst, gesundheitlich angeschlagen, vor der Schwelle der Heiligen Pforte im Petersdom. Er verharrt für einen Moment im stillen Gebet, klopft mehrmals an die schwere Bronzetür, worauf Helfer diese von innen öffnen. Von einem Helfer in Straßenkleidung wird er dann über die Schwelle gefahren.
Es war nicht spektakulär, auch nicht irgendwie triumphal – es schwebt Einfachheit und Stille über der Eröffnung des Heiligen Jahres 2025. In aller Gebrechlichkeit und auf Hilfe angewiesen, strahlt gerade diese so schlichte und für den Papst authentische Eröffnung ein Stück Hoffnung aus. Mitten aus dem Leben.
Hoffnung ist das Leitmotiv des Heiligen Jahres 2025. Auch wenn natürlich in Rom anlässlich dieses Ereignisses „großes Kino“ mit zig Millionen Besuchern – Pilgern wie Touristen – geboten wird, möchte der Papst den Fokus auf die innere Pilgerschaft lenken: man geht hinein in die Zeit der Barmherzigkeit und Vergebung. Ein starkes Zeichen dafür ist auch – neben den vier Papstbasiliken in Rom - die Öffnung eines weiteren Portals in einem römischen Gefängnis. Dieser symbolische Akt soll ein Zeichen der Hoffnung für alle Häftlinge weltweit sein. Aber mit Blick auf den inneren Weg der Pilgerschaft könnte man vielleicht auch dies als Zeichen der Hoffnung sehen für alle, die in sich gefangen, gelähmt, resigniert sind.
Nicht umsonst verknüpfte der Papst die Eröffnung mit einem Friedensgebet, in dem er Gott bat: „Öffne unsere Seelen für das Wirken des Heiligen Geistes, damit er die Härte der Herzen beugt, damit die Feinde sich dem Dialog öffnen, die Gegner sich die Hände reichen und die Völker sich in Einigkeit begegnen.“
Das Heilige Jahr – und mit ihm das Logo, das Sie auf dem Titelbild sehen - wird uns nun bis zum 6. 1.2026 begleiten, wenn die Hl. Pforte wieder geschlossen wird.
Vier stilisierte Figuren in Rot, Gelb/Orange, Grün und Blau - wie Menschen von allen, biblisch gesprochen, „vier Enden der Erde“ sind zu sehen. Sie repräsentieren und verdeutlichen, dass wir „gemeinsam auf dem Weg“ sind. Ihre umarmende Haltung verdeutlicht dabei Solidarität und Geschwisterlichkeit. Die Farben haben ebenfalls eine Botschaft: Rot für Liebe, Leidenschaft und Hingabe, Gelb/Orange für die menschliche Wärme und Freude, Grün für Hoffnung und Frieden, Blau schließlich als Farbe der Ruhe, Spiritualität und des Schutzes.
Die erste Figur klammert sich an ein Kreuz, das sich den Figuren entgegen neigt. Dieses Kreuz wird im unteren Teil zu einem Anker: Es steht damit klar für den Glauben und die lebendige Hoffnung in Jesus Christus – gerade in herausfordernden Zeiten. Denn die Wellen verdeutlichen, dass der Pilgerweg unseres Lebens nicht nur in ruhigen, sondern auch in stürmischen Gewässern verläuft. Von Alters symbolisiert der Anker die Hoffnung, für ein sicheres Leben in stürmischen Zeiten. Dazu formulierte Papst Franziskus: „In einer Welt, in der Fortschritt und Rückschritt verwoben sind, bleibt das Kreuz Christi der Anker der Rettung: ein Zeichen der Hoffnung, die nicht enttäuscht, weil sie auf der Liebe des barmherzigen und treuen Gottes gründet.“
Umrahmt wird das Logo von den Worten „Jubiläum 2025“ in schwarzer und dem Leitgedanken „Pilger der Hoffnung“ in grüner Farbe.
Wie ein „Programm“ ist mit diesem Hintergrund dieses Logo. Es lädt uns ein, sich der Hoffnung immer wieder bewusst zu werden, die Tür unseres Herzens für die Hoffnung zu öffnen - damit auch wir zu Hoffnungsmenschen werden.
Auf geht´s , Pilger (und Pilgerinnen) der Hoffnung!
Ihr Pfarrer Franz Xaver Huu Duc Tran