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Weihnachten 2024:Das Fest der Liebe

20231026_krippe-im-tabernakel-6_by_Ursula_Graber_pfarrbriefservice
Wir Christen glauben daran, dass Gottes Sohn an Weihnachten auf die Welt gekommen ist.
Datum:
18. Dez. 2024
Von:
Andreas Grün

Dieser Jesus Christus, der wie im gleichnamigen Kirchenlied „zu Bethlehem geboren“ (GL 239) ist, er wächst auf, lebt und wirkt, stirbt am Kreuz, er steht nach drei Tagen vom Tode auf und fährt schließlich in den Himmel auf. Eben dieser Jesus Christus hat uns gesagt, dass wir alle Gottes Kinder sind. Er hat uns von Gottes unendlicher Liebe berichtet, die uns allen gilt und aus der wir nicht herausfallen können. Dieses Wort von der Liebe Gottes steht gleich am Anfang des Johannesevangeliums: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ (Joh 1,1) Und später heißt es ebenda: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ (Joh 1,14) Genauso beten wir es wortwörtlich im Angelusgebet (GL 3,6).

„Als Zeichen der Liebe ist Jesus geboren, als Zeichen der Liebe für diese Welt“ – so singen wir im Lied „Liebe ist nicht nur ein Wort“ (GL 805). Weihnachten ist zwar nicht das wichtigste, höchste christliche Fest – das feiern wir in der Auferstehung Jesu Christi an Ostern – aber quasi der Ursprung des christlichen Feiertagskalenders, aus dem alle anderen Feste hervorgehen, bis hin zu Christi Himmelfahrt und dem Kommen des versprochenen Beistandes, des Heiligen Geistes an Pfingsten. So beginnt denn das Kirchenjahr auch mit dem Advent, der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, und nicht etwa mit dem 1. Januar wie das Kalenderjahr.

Ein modernes Credolied drückt den unfassbaren Sachverhalt wie folgt aus: „Ich glaube an den Vater, den Schöpfer dieser Welt, der uns mit seiner Liebe in seinen Händen hält.“ (GL 800) Wir bestätigen das Wort Gottes, Gottes Ansprache, wir bezeugen unseren Glauben an die Liebe Gottes mit dem Wort „Amen“ – so sei es. Das ist sehr schön im neuen Text des alten Kirchenliedes „Fest soll mein Taufbund immer stehen“ (GL 831) versinnbildlicht. So ist die Taufe als unsere Aufnahme in die Gemeinschaft der Christen ein „Sakrament der Liebe Gottes“ (GL 495), ebenso wie die Eucharistie.

Das Wissen darum, von dem einem Gott geliebt zu werden, haben wir also Jesus Christus zu verdanken. Er hat den neuen Bund mit Gott begründet, durch seinen Tod und seine Auferstehung sind unsere Sünden getilgt. Darin unterscheidet sich der christliche Glaube von den anderen beiden großen monotheistischen Religionen. Wir wissen, was andere nur hoffen können. Uns ist der Himmel zugesagt, wir müssen ihn uns nicht verdienen. Das Gegenteil von Liebe ist nicht etwa Hass, sondern Angst. Gott selbst befreit uns von dieser Angst um uns selbst, von der Angst vor dem eigenen Tod, indem er uns seine Liebe schenkt. Wir müssen sie uns nur bewusst machen, dann können wir befreit aufleben. „Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht in der Liebe, die alles umfängt“, wie wir im Lied „Wenn das Brot, das wir teilen“ (GL 470) so schön singen.

Der Christbaum, die Weihnachtsgans oder was immer zum Fest auf den Tisch kommen mag, die vielen Geschenke – sie alle sind spätere Traditionen, die Gottes Liebe in menschlichen Gebärden zu reflektieren versuchen. Erinnern wir uns daran, dass uns an Weihnachten der Heiland geboren ist. Oder wie es in dem Weihnachtsklassiker schlechthin formuliert ist: „Gottes Sohn, o wie lacht Lieb aus deinem göttlichen Mund.“ (GL 249)

So ist Weihnachten nach wie vor das Fest der Liebe!