Zum Inhalt springen

Gegen das Vergessen:Das Projekt Stolpersteine in Wegberg

Stolperstein
Mit seinem Projekt Stolpersteine erinnert der Künstler Gunter Demnig seit 1992 an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing, sogenannte Stolpersteine, in den Gehweg einlässt.
Datum:
19. Nov. 2024
Von:
Lothar Herweg

Inzwischen liegen STOLPERSTEINE in einundzwanzig Ländern Europas. Sie gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Am 26. Mai 2023 wurde in Nürnberg der 100.000ste Stolperstein verlegt.

Gunter Demnig: "Die Nationalsozialisten haben Menschen in Masse ermordet. Die Steine sollen die Namen zurückbringen und an jedes einzelne Schicksal erinnern. Jeder Buchstabe der Messingplatte wird von Hand eingeschlagen. Jeder Stein soll per Hand gefertigt und per Hand verlegt werden. Die Verlegungen sind keine Routine; jedes Schicksal bewegt uns und soll bewegen. Wir möchten bewusst keine Massenverlegungen, um der damaligen Massenvernichtung etwas entgegenzusetzen."

'Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist', zitiert Gunter Demnig den Talmud. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten.

Den Verlegungen gehen jeweils umfangreiche Recherchen voraus. In Wegberg konnten durch die Arbeit des Stadtarchivars, Herrn Thomas Düren, bisher für 10 Opfer des NAZI-Terrors die Leidensgeschichten dokumentiert und durch Verlegung eines Steins an sie erinnert werden.

Liste der Stolpersteine in Wegberg:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Wegberg

Der 11. Stein ist Pastor Franz Stappers gewidmet. Die Verlegung soll am 26. Januar 2025 um 10 Uhr an der Kirche in Wegberg-Rickelrath in würdigem Rahmen durch Herrn Demnig vorgenommen werden.

 

Text des Stolpersteins:

HIER WOHNTE

UND ARBEITETE

PASTOR

FRANZ STAPPERS

JG. 1884

VERHAFTET 1941

´RUNDFUNKVERBRECHEN`

GEFÄNGNIS AACHEN

ZUCHTHAUS LÜTTRINGHAUSEN

TOT AN HAFTFOLGEN

25.3.1945