Johannes der Täufer (Ioannes Baptista) war ein bedeutender jüdischer Bußprediger, der um das Jahr 5 v. Chr. geboren wurde und etwa zwischen 28 und 36 n. Chr. in Machaerus starb.
Leben und Wirken
Er gilt als historische Persönlichkeit, deren Existenz durch den jüdischen Historiker Flavius Josephus bestätigt wird. Johannes trat in Galiläa und Judäa als Prophet der Endzeit auf und fand sowohl im palästinischen Judentum als auch in der jüdischen Diaspora Anhänger.
Johannes wird in den Evangelien des Neuen Testaments als Vorläufer und Wegbereiter Jesu Christi dargestellt. Er predigte eine Botschaft der Umkehr und tauchte Menschen im Jordan, um sie symbolisch von ihren Sünden zu reinigen. Dabei kündigte er das Kommen des Gottesreiches und eines „Stärkeren“ an, der das endzeitliche Gericht bringen würde. Diese prophetische Rolle macht ihn in vielen christlichen Kirchen zu einem verehrten Heiligen. Auch andere religiöse Traditionen, wie der Islam und die Mandäer, anerkennen Johannes als bedeutenden Propheten.
Sein öffentliches Wirken begann um die Jahre 27/28 oder 29/30 n. Chr., und sein Einfluss reichte weit über Judäa hinaus. Jesus von Nazaret gehörte zu seinen Anhängern und ließ sich von ihm taufen. Johannes' Verkündigung und sein asketischer Lebensstil machten ihn zu einer prominenten Figur seiner Zeit, die sowohl von den jüdischen Behörden als auch von den römischen Herrschern kritisch beobachtet wurde.
Tod und Verehrung
Sein Tod wird in den Evangelien unterschiedlich beschrieben. Nach dem Bericht von Markus und Matthäus wurde Johannes auf Betreiben von Herodias, der Frau von Herodes Antipas, enthauptet. Josephus berichtet hingegen, dass Herodes Johannes aus Angst vor einer Erhebung des Volkes gefangen nehmen und hinrichten ließ. Die Hinrichtung wird auf die Jahre 28/29 oder 31/32 datiert und fand vermutlich in der Festung Machaerus statt.
Sein Leben und Wirken wird in der christlichen Kunst, Liturgie und Tradition vielfach rezipiert, und er wird bis heute als Heiliger verehrt. In der christlichen Tradition wird seiner insbesondere am Johannistag (24. Juni) und am Gedenktag seiner Enthauptung (29. August) gedacht.