St. Mariä Himmelfahrt in Rickelrath ist eine Filialkirche der Pfarrei Sankt Martin.
Geschichte der Kirche
Die Geschichte der heutigen Kirche St. Mariä Himmelfahrt beginnt im Jahr 1683, als der Vikar Matthias Poorten aus Oberkrüchten auf eigene Initiative eine Kapelle in Rickelrath errichten ließ. 1710 wurde die Kapelle durch eine größere Saalkirche im Barockstil ersetzt, und 1830 erhielt die Kirche ihren heutigen Glockenturm. Ursprünglich war Rickelrath eine Filiale der Pfarre St. Peter und Paul in Wegberg, bis es 1804 zur eigenständigen Pfarrei erhoben wurde.
1953 stürzte das Tonnengewölbe der Kirche ein, was zu einem teilweisen Abriss des Gebäudes führte. Unter der Leitung des Architekten Heinz Tillmanns aus Erkelenz wurde die Kirche zwischen 1953 und 1954 unter Einbeziehung der erhaltenen Bauteile neu aufgebaut. Der Wiederaufbau erfolgte in veränderter Form, und der Turm erhielt sein heutiges Aussehen. Die Weihe der neuen Kirche fand am 8. Mai 1955 statt.
Historisch gehörte Rickelrath zur Pfarre Wegberg und wurde im Zuge der kirchlichen Umstrukturierungen nach der Französischen Revolution 1804 eigenständige Pfarre im Kanton Niederkrüchten des Bistums Lüttich. 1819 kam Rickelrath zum Apostolischen Administrator des Bistums Aachen und wurde 1821 dem Erzbistum Köln zugeordnet. 1827 erfolgte die Eingliederung in das Dekanat Erkelenz und 1925 schließlich in das Dekanat Wegberg.
Architektur und Ausstattung
St. Mariä Himmelfahrt ist eine Backsteinkirche mit einem südlichen Seitenschiff und einem südlichen Querschiffarm, der als Taufkapelle dient. Im Norden setzt sich das Querschiff etwas breiter als Sakristei fort, an die das Pfarrhaus anschließt.
Die Ausstattung der Kirche umfasst einen barocken Hochaltar, einen Tabernakel, ein Verlesepult, einen Taufstein, eine barocke Kanzel und Kreuzwegstationen. Ein besonderes Highlight ist die Orgel der Paderborner Orgelbaufirma August Randebrock aus dem Jahr 1870, die über sieben Register und eine mechanische Traktur verfügt. Im Kirchturm befinden sich eine Turmuhr und drei Glocken aus den Jahren 1841 und 1734. Die Buntglasfenster, überwiegend aus den 1950er Jahren, stammen größtenteils von einem unbekannten Künstler; einige stammen aus der Zeit um 1900.