Die St. Maternus Kirche im Ortsteil Merbeck der Stadt Wegberg, Kreis Heinsberg, ist eine römisch-katholische Filialkirche der Pfarrei Sankt Martin, Wegberg.
Geschichte der Kirche
Ursprünglich war Merbeck bis 1818 eine Filiale der Pfarre St. Bartholomäus in Niederkrüchten. Auf Wunsch der Bewohner wurde Merbeck schließlich zur eigenständigen Pfarrgemeinde erhoben.
Die heutige Kirche wurde zwischen 1903 und 1904 erbaut, nachdem die vorherige Kirche aus dem 18. Jahrhundert zu klein geworden war. Pfarrer Joseph Heyden leitete den Bau ein, und die Kölner Architekten Carl Rüdell und Richard Odenthal entwarfen die Pläne für den neugotischen Neubau. Der erste Gottesdienst in der neuen Kirche fand am 31. Oktober 1904 statt, und die Weihe erfolgte zwei Jahre später, am 26. Juli 1906.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche leicht beschädigt, jedoch bis 1953 vollständig restauriert. Eine bedeutende Renovierung begann 1989, bei der die ursprünglichen Wand- und Deckenmalereien freigelegt und restauriert wurden, wodurch der Innenraum wieder in seiner ursprünglichen Pracht erstrahlt.
Architektur und Ausstattung
Die St. Maternus Kirche ist eine dreischiffige neugotische Backsteinhalle mit Querschiff und einem polygonal geschlossenen Chor. Der vorgebaute, viergeschossige Turm mit einem schlanken, achtseitigen Helm dominiert das Erscheinungsbild der Kirche.
Im Innenraum der Kirche hat sich die nahezu vollständige neugotische Ausstattung erhalten, darunter ein reich geschnitzter Hochaltar, zwei Seitenaltäre, ein steinernes Taufbecken, ein Chorgestühl und ein kunstvoll gestalteter Kreuzweg. Besonders erwähnenswert sind die farbenprächtigen Glasfenster aus dem Jahr 1904, einige davon entworfen vom Künstler Friedrich Stummel aus Kevelaer.
Im Kirchturm befinden sich vier Glocken, die zwischen 1949 und 1955 gegossen wurden. Die Glocken sind auf das Motiv "Te Deum" gestimmt.
Eine weitere Besonderheit der St. Maternus Kirche ist die Orgel, die 1972 von der Firma Wilbrand aus Übach gebaut wurde. Sie verfügt über 17 Registern und eine mechanischen Traktur.
Sanierung und Restaurierung
Zwischen 1989 und 2004 wurde die Kirche in mehreren Bauabschnitten umfassend saniert. Ziel der Renovierungsarbeiten war es, die ursprüngliche Gestaltung aus der Erbauungszeit wiederherzustellen. Dabei wurden sorgfältig die übertünchten Wandmalereien freigelegt und nach historischen Vorlagen ergänzt. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch eine moderne Altarinsel hinzugefügt, um den liturgischen Anforderungen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gerecht zu werden.
Zum Abschluss der Sanierungsarbeiten wurde ein neuer Grundstein am Fuß des Glockenturms eingemauert, der an die Renovierung erinnert.