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Kirche St. Rochus, Dalheim-Rödgen

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Die Kirche St. Rochus befindet sich in Dalheim-Rödgen.

Geschichte und Architektur

St. Rochus blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die erste Kapelle wurde 1675 errichtet, brannte jedoch am 16. August 1800 nieder. Eine Wiedererrichtung erfolgte 1805, bevor die Kapelle 1904 abgerissen wurde. Ein Kirchenbauverein, gegründet 1896, ermöglichte den Bau der heutigen Kirche, die 1899 fertiggestellt wurde. Der Entwurf für die einschiffige Saalkirche im neugotischen Stil stammte vom niederländischen Architekten Pierre Cuypers.

1934 wurde das Gebäude aufgrund von Platzmangel erweitert; ein Querschiff und ein neuer, gerade geschlossener Chor wurden nach den Plänen des Architekten Franz Schüren hinzugefügt. 1951 erhielt die Kirche ihre endgültige Gestalt mit einem mächtigen, vierseitigen Turm, der eine Taufkapelle im Erdgeschoss und ein dreifach gegliedertes Glockengeschoss unter einem Zeltdach beherbergt. Außerdem wurde eine Beichtkapelle angebaut. Eine Umgestaltung des Altarraums erfolgte 1975.

Dalheim und Rödgen waren bis 1920 Filialen der Pfarre Arsbeck. Zwischen 1920 und 2012 war Dalheim-Rödgen eine eigenständige Pfarrei bis sie 2023 in der Pfarre St. Martin Wegberg aufging.

Ausstattung

Besonders hervorzuheben sind die künstlerisch gestalteten Buntglasfenster: Die Fenster im Chor und Querschiff wurden 1934 von Peter Hecker gestaltet und zeigen teilweise Heiligendarstellungen. Die Glasmalerin Maria Katzgrau schuf die ornamentalen Fenster im Kirchenschiff, ebenfalls im Jahr 1934. Fenster von Ernst Jansen-Winkeln aus dem Jahr 1957 zeigen am Haupteingang Darstellungen der Taufe und der Firmung. In der Beichtkapelle sind Werke eines unbekannten Künstlers aus den 1950er Jahren zu sehen, die Symbole der Dreifaltigkeit und des christlichen Glaubens darstellen.

Die Orgel, gebaut 1956 von der Firma Bach, verfügt über 23 Register und eine elektromechanische Traktur.

Im Glockenturm der Kirche befinden sich drei Bronzeglocken, die 1948 von der Glockengießerei Otto aus Bremen-Hemelingen gegossen wurden. Die Glocken haben die Töne f', as', und b' und wiegen etwa 950 kg, 575 kg und 400 kg. Die Glocken sind im Motiv „Te Deum“ gestimmt.

Heiliger Rochus von Montpellier - Patron der Dalheimer Kirche

Rochus von Montpellier, geboren in Montpellier um 1349, war der Sohn wohlhabender Eltern und wuchs in einer Zeit großer Pestepidemien auf. Nach dem frühen Tod seiner Eltern im Alter von 17 Jahren, verschenkte er sein gesamtes Vermögen an die Armen und trat dem Dritten Orden des heiligen Franziskus bei. Als Pilger auf dem Weg nach Rom widmete er sich der Pflege von Pestkranken. Dabei soll er durch das einfache Kreuzzeichen viele von ihnen wundersam geheilt haben. Trotz seiner selbstlosen Hilfe erkrankte er selbst an der Pest, zog sich in eine Waldhütte zurück und wurde der Legende nach von einem Engel gepflegt, während ein Hund ihm Brot brachte. Nach seiner Genesung setzte er seine Heilungen fort, bis er schließlich aufgrund seiner entstellten Erscheinung nicht erkannt und als Spion ins Gefängnis geworfen wurde, wo er starb.

Verehrung und Reliquien

Rochus wurde nach seinem Tod als Schutzpatron gegen die Pest verehrt, besonders in Zeiten großer Epidemien. Seine Reliquien wurden 1485 nach Venedig überführt, wo ihm die Kirche San Rocco geweiht wurde. Die Verehrung des heiligen Rochus verbreitete sich schnell in ganz Europa, und zahlreiche Kirchen, Kapellen und Bruderschaften wurden zu seinen Ehren errichtet. Auch in Deutschland entstanden bedeutende Wallfahrtsorte wie die Rochuskapelle in Bingen am Rhein. Besonders in Pestzeiten riefen die Menschen ihn als Nothelfer an. Seine Reliquien und die damit verbundenen Wallfahrten wurden zu einem zentralen Bestandteil seines Kultes, der bis heute in vielen Regionen lebendig ist.

Ikonographie und Bedeutung

Der heilige Rochus wird häufig als Pilger mit Muschelhut und Stab dargestellt, oft in Begleitung eines Hundes, der ihm Brot bringt. Ein weiteres wichtiges Attribut ist das Pestmal an seinem Oberschenkel, auf das er in Darstellungen hinweist. Diese Symbole unterstreichen seine Rolle als Schutzpatron gegen die Pest und als Helfer der Kranken. Obwohl seine Lebensgeschichte viele legendarische Züge aufweist, bleibt Rochus ein bedeutender Heiliger, der insbesondere in Zeiten von Seuchen als Fürsprecher angerufen wird.

Kirche vor Ort

Die Orte unserer Pfarrei leben davon, dass vor Ort durch ehrenamtliches Engagement ein lebendiges Miteinander entstehen und stattfinden kann.

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