Die römisch-katholische Filialkirche St. Rochus befindet sich in Rath-Anhoven und ist Teil der Pfarre Sankt Martin.
Geschichte der Kirche
Auf dem Gelände der heutigen Kirche St. Rochus stand ursprünglich eine Kapelle, die im Jahr 1717 errichtet wurde. Aufgrund der wachsenden Bevölkerung wurde die Kapelle jedoch zu klein, und es entstand der Bedarf an einem größeren Gotteshaus. Im Jahr 1830 genehmigte der Generalvikar Fonk aus Aachen den Bau der neuen Kirche nach Plänen des Horster Baumeisters Matthias Klein. Das Baugrundstück wurde von Johann Joseph Esser aus Erkelenz geschenkt. Am 16. November 1830 wurde der Bau benediziert. Der Glockenturm wurde 1833 hinzugefügt, und die Sakristei folgte 1845. Die Kirche wurde am 10. Mai 1852 feierlich geweiht. Im Jahr 1926 erhielt das Tonnengewölbe eine Kassettendecke aus Holz, und nach einer Renovierung des Chorraumes wurde am 7. Dezember 1986 der neue Altar eingeweiht.
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wurde die Kirche St. Rochus am 26. März 2024 feierlich wiedereröffnet. In den Monaten zuvor wurden umfangreiche Arbeiten durchgeführt, darunter die Sanierung des Daches, Erneuerung der Elektroinstallation, Installation stromsparender Lampen, Neuinstallation einer Lautsprecheranlage, Reparatur der Turmuhr, Schädlingsbekämpfung bei allen Figuren und hölzernen Gegenständen, Instandsetzung der Orgelempore, Reinigung und Instandsetzung der Orgel, Reinigung der gemalten Decke und Säulen, Erneuerung des Innenanstrichs, Überarbeitung der Kirchenbänke und Verlegung eines neuen Fußbodens.
Architektur und Ausstattung
Die Kirche St. Rochus ist eine dreischiffige neugotische Backsteinhalle mit fünf Fensterachsen im Langhaus und einem rechteckig abschließenden Chorraum. Der dreigeschossige Westturm wird von zwei Kapellchen flankiert, und hinter dem Altarraum befindet sich die korbbogig schließende, zweigeschossige Sakristei. Charakteristisch für den Innenraum ist die Kassettendecke, die das Tonnengewölbe seit 1926 ziert.
Im Innenraum der Kirche befindet sich ein neobarocker Hochaltar, der vermutlich aus den 1920er Jahren stammt. Des Weiteren gibt es einen Taufstein, ein Tabernakel, ein Verlesepult sowie einen hölzernen Kreuzweg und Heiligenfiguren. Die Fenster über den Eingängen wurden 1949 von Anton Wendling gestaltet, während die restlichen Buntglasfenster von einem unbekannten Künstler aus der Zeit um 1900 stammen. Die Orgel der Bonner Firma Johannes Klais Orgelbau aus dem Jahr 1957 verfügt über 18 Register auf zwei Manualen und Pedal.
Im Kirchturm von St. Rochus befinden sich drei Glocken aus der Zwischenkriegszeit, die im Jahr 1921 von der Firma Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher gegossen wurden. Das Geläut umfasst zwei Glocken mit den Schlagtönen a' und c". Eine Turmuhr komplettiert die Ausstattung des Kirchturms.