Die Kirche Zur Heiligen Familie ist eine römisch-katholische Filialkirche der Pfarrei Sankt Martin, Wegberg.
Geschichte
Im Jahr 1896 wurde ein Kirchbauverein gegründet, um eine eigene Kirche für die Klinkumer Gläubigen zu errichten, die bis dahin für Gottesdienste nach Wegberg gehen mussten. 1897 stiftete Franz Wilhelm Schrötgens das Baugrundstück. Nachdem anfänglicher Widerstand der Wegberger Pfarrei überwunden wurde, konnte 1901 eine Einigung erzielt und mit der Planung begonnen werden.
Die Kirche wurde zwischen 1902 und 1904 nach Plänen des Aachener Architekten Daniels gebaut. Der Grundstein wurde am 29. Juni 1902 gelegt, und der Rohbau war 1903 fertiggestellt. Die feierliche Weihe fand am 29. Juni 1905 statt. Die Kirche wurde 1912 zur eigenständigen Pfarrkirche erhoben, verlor diesen Status jedoch 2013 und ist seitdem eine Filialkirche der Pfarrei St. Martin Wegberg.
Architektur
Die Kirche Zur Heiligen Familie ist eine dreischiffige neugotische Hallenkirche aus Backstein mit einem Querschiff und einem fünfseitig geschlossenen Chor. An der Südseite des Gebäudes steht ein viergeschossiger Glockenturm mit einem achtseitigen Turmhelm und einer Höhe von 56 Metern. Das Langhaus erstreckt sich über drei Joche und hat eine Länge von 33,30 Metern. Die Breite des Langhauses beträgt 13,65 Meter, während das Querschiff 15,32 Meter lang ist.
Ausstattung und Lage
Im Innenraum der Kirche befinden sich mehrere bedeutende Ausstattungsstücke. Darunter sind ein kleiner Rest der Ausmalung aus den Jahren 1920 und 1921, eine hölzerne Kanzel von 1936, ein neugotischer Taufstein aus Savonnières und ein reich geschnitzter Beichtstuhl aus dem Jahr 1904. Die Kirchenbänke und ein Kreuzweg aus Gips stammen aus der Erbauungszeit. Die Orgel mit 14 Registern wurde 1978 von der Firma Gebrüder Stockmann aus Werl gebaut. Einige der Fenster wurden von Ernst Jansen-Winkeln im Jahr 1955 und 1963 gestaltet.
Der Kirchturm beherbergt vier Bronzeglocken, die 1909 von der Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen gegossen wurden. Die Glocken tragen die Namen „Kaspar“, „Jesus Christus“, „Josef“ und „Maria“ und sind den Noten es', ges', as' und b' zugeordnet. Die Gemeinde konnte die Glocken während beider Weltkriege erhalten.
Direkt neben der Kirche steht das 1906/1907 errichtete Pfarrhaus. Auf dem nahegelegenen Friedhof erinnert ein 1956 errichtetes Ehrenmal an die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege.