Über Jahrzehnte prägte der Orden das Leben und den Glauben in der Stadt:Das Erbe der Karmeliter in Wegberg
Ihre Präsenz in der Region begann nach dem Zweiten Weltkrieg, als sie 1956 das Kloster in Wegberg neu gründeten. Dies legte den Grundstein für eine prägende Tradition in der Stadt.
Die Anfänge des Klosters in Wegberg
Die Geschichte des Klosters in Wegberg reicht bis ins Jahr 1636 zurück, als die Kreuzherren die Pfarrei Wegberg übernahmen und ein Kloster errichteten. Dieses Kloster bestand bis 1794, als es durch die französische Besatzung aufgehoben wurde. 1956 übernahmen die Karmeliter das beschädigte Gebäude und begannen mit der Renovierung. Das neu eröffnete Kloster wurde am 3. Mai 1959 durch den damaligen Aachener Bischof Johannes Pohlschneider eingeweiht.
Ein wichtiger Schritt war die Gründung einer philosophischen und theologischen Hochschule im Kloster, die Ende der 1950er Jahre bis Mitte der 1960er Jahre betrieben wurde. Diese Hochschule war ein bedeutendes Zentrum der geistlichen Ausbildung und unterstützte viele junge Männer auf ihrem Weg zum Karmeliter und Priester.
Die Hochschule: Ein Ort der Bildung und des Glaubens
Die Hochschule bot zunächst ein Philosophiestudium an und führte später auch ein theologisches Studium ein. Dies machte das Kloster zu einem wichtigen Ordenshaus des Kommissariates mit einer wachsenden Gemeinschaft von Patres, Fratres und Laienbrüdern. Professoren kamen regelmäßig nach Wegberg, um zu unterrichten. Die Verlegung der Studiengänge nach Mainz im Jahr 1966 markierte den Beginn einer neuen Phase, in der das Kloster zunehmend als Seelsorgerkonvent fungierte.
Die Rolle der Karmeliter in der Gemeinde
Neben der akademischen Ausbildung engagierten sich die Karmeliter intensiv in der Seelsorge in Wegberg und den umliegenden Gemeinden. Sie waren als Priester tätig, lehrten an örtlichen Schulen und unterstützten die Gemeindemitglieder in allen Lebenslagen. Zuletzt waren besonders Pater Laetantius und Pater Franz für ihren langjährigen Einsatz bekannt. Pater Laetantius war als Priester, Pfarrer und Prior tätig und wurde für seine Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen, geschätzt. Pater Franz war über vierzig Jahre in der Seelsorge tätig und begleitete die Gläubigen in Wegberg in wichtigen Momenten ihres Lebens.
Das Kloster heute
Auch nach dem Ende der klösterlichen Aktivitäten in Wegberg bleibt das Erbe der Karmeliter lebendig. Die Pfarrei St. Martin erinnert regelmäßig an ihr Wirken und gedenkt den verstorbenen Karmelitern, die in Wegberg gewirkt haben.
Die ehemaligen Klosterräumlichkeiten werden heute weiter von der Pfarrei, aber auch vom Standes- und Friedhofsamt genutzt. Unter anderem wird das Obergeschoss im Hauptflügel von Künstlern genutzt.