Zum Grab des Apostels Matthias:Warum ich auf Wallfahrt nach Trier gehe …
Wilma, Du bist 85 Jahre alt und 1994 zum ersten Mal nach Trier gepilgert. Du hast 30 Wallfahrten absolviert. Wie bist Du zur Wallfahrt gekommen?
Durch einige Freundinnen aus Uevekoven und Klinkum, die damals schon mitgegangen waren. Als ich die Wegbeschreibung bekommen hatte, hatte ich Angst, das nicht schaffen zu können. Aber die regelmäßigen Trainingseinheiten haben gut geklappt. Ich bin nicht enttäuscht worden, denn ich habe die ganze Tour geschafft.
Wie war die erste Wallfahrt?
Alles war neu für mich. Die Leute haben uns unterwegs freundlich aufgenommen. Man kann richtig abschalten, wenn man morgens durch die Eifel wandert. Es wurde gebetet, denn man nimmt ja auch Sorgen mit auf die Wallfahrt. Die Gemeinschaft war sehr schön, es wurde viel gelacht. Das Ankommen in Trier war für mich einmalig. Mir schossen Tränen in die Augen und ich war dankbar, dass ohne Blessuren geschafft zu haben. Für mich war diese Pilgerreise schöner als ein Urlaub, und später wurde daraus eine „Sucht“.
Wie verbunden fühlst Du Dich der Gruppe?
Das fühlt sich an wie eine kleine Familie. Jeder nimmt auf den anderen Rücksicht. Sechs Wochen nach dem Tod meines Mannes bin ich mit nach Trier gepilgert. Das war gut für mich, auch wenn ich oft weinen musste. Es war immer jemand für mich da. Bei der Wallfahrt sind mehrere Generationen vertreten. Es kommen immer neue Pilger dazu. Ich bin die Älteste, aber es gibt auch junge Leute, und das gefällt mir gut.
An welche Wallfahrt hast Du besondere Erinnerungen?
An mein Jubiläum im Jahr 2017, meine 25. Wallfahrt. Ich führte die Gruppe in jenem Jahr als Brudermeisterin an, mit der Unterstützung meiner Freundin Geli, die durch mich zur Bruderschaft gekommen ist. Ich war sehr stolz darauf.
Was wünschst Du Dir für die Zukunft?
Noch ein paar Jahre dabei sein, mit der Seniorenwallfahrt im Herbst oder mit dem Rad.
Was möchtest Du jungen Leuten mit auf den Weg geben?
Dass sie mit auf die Wallfahrt gehen und ihr treu bleiben, auch wenn es mal Probleme mit Urlaub oder ähnlichem gibt.
Das Gespräch führte Andreas Grün