Erntedank in unserer Pfarrei - mit Fotostrecke:Was Erntedank uns lehrt

Trotz aller menschlichen Mühe ist die Ernte nicht nur vom Menschen abhängig. Boden, Saat, Wetterbedingungen und vieles mehr beeinflussen, was wächst und gedeiht. Die Ernte ist kein rein menschlicher Verdienst. Sie ist auch ein Geschenk aus Gottes guter Schöpfung.
Erntedank ist jedes Jahr ein Anlass, um zu danken. Dankbarkeit geht aber auch über den Moment der Ernte hinaus. Sie bedeutet, zu erkennen, dass wir von der Natur beschenkt sind und nicht alles in der eigenen Hand haben. Die Gaben der Natur sind nicht selbstverständlich.
Die Dankbarkeit für die Ernte führt zur Frage, wie mit den geschenkten Gaben umgegangen wird. Dankbar zu sein bedeutet dann auch, Verantwortung zu übernehmen. Es geht um den bewussten Umgang mit Lebensmitteln und die Vermeidung von Verschwendung. Ein achtsamer Umgang mit der Natur kann ein Ausdruck dieser Verantwortung sein.
In vielen Regionen der Welt ist Nahrung im Überfluss vorhanden, während andernorts Mangel herrscht. Erntedank kann eine Erinnerung sein, Solidarität zu zeigen und zu teilen, was vorhanden ist. In diesem Sinne macht hier bei uns der Wegberger Tisch von Sankt Martin HILFT eine hervorragende, nachhaltige und solidarische Arbeit.
Das Erntedankfest selbst hat eine lange Tradition. Ähnliche Riten sind aus vielen Kulturen bekannt. Bereits in vorchristlicher Zeit feierten Menschen Feste, um für die Ernte zu danken. Auch in der christlichen Kultur hat das Fest seit dem 3. Jahrhundert seinen Platz. In vielen Gemeinden - und auch bei uns - gehört es fest zum Jahreslauf dazu. Traditionell findet es am ersten Sonntag im Oktober statt, einem Datum, das bereits im 18. Jahrhundert durch den preußischen König Friedrich den Großen festgelegt wurde.
Einen herzlichen Dank allen, die in den vergangenen Wochen die Erntedankaltäre unserer Pfarrei liebevoll aufgebaut und viel Zeit und Mühe dafür aufgebracht haben!