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Hedwig Klein:Von den Sakramenten - Die Gnadengaben (1)

Wie schon angekündigt, werden die nächsten Artikel von den Sakramenten handeln, nicht auch deshalb, weil ich während der mehrwöchigen Krankheit die „Gnadengaben“ unserer Kirche persönlich erfahren habe und darum in einem neuen besonderen Licht sehe. Als ich vorhatte, über die Sakramente zu schreiben, wusste ich noch nichts über diese gesundheitliche Entwicklung.
Datum:
5. Feb. 2024
Von:
Hedwig Klein

In meiner Kindheit war es üblich, dass Eltern ihre Kinder sonntags mit zur Kirche nahmen, wenn sie brav waren, nicht schwätzten und Gebete konnten. Ich erinnere mich sehr gut, dass ich – wie andere Schüler – als jemand, der im ersten Schuljahr zur ersten Hl. Kommunion mitgehen durfte, dafür damals notwendige Gebete wie das Glaubensbekenntnis, das Vater unser oder das Gegrüßet seist du Maria auswendig konnte. Das hat mir Kirche von Anfang an zu einem Stück Heimat gemacht und meinen Lebensweg bis heute begleitet. Deshalb ist es mir so wichtig, dass Sie in den nächsten Monaten von diesen Gnadengaben der Sakramente mehr erfahren und sie auch mit zu einem Bestandteil ihres Glaubenslebens machen können. Ehe ich das Thema aufgreife, möchte ich noch einmal ein Lied in den Mittelpunkt rücken, dass sie vielleicht schon seit langem Jahren kennen: Machen sie sich im Laufe des Monats mit diesem Lied immer ein bisschen mehr vertraut. Es wird uns in den nächsten Monaten Begleiter sein.

 

Preise, Zunge, das Geheimnis

dieses Leibs voll Herrlichkeit.

Unser König hat vergossen

Blut, das alle Welt befreit.

Er, die Frucht des edlen Schoßes,

herrschet bis in Ewigkeit.

Uns gegeben, uns geboren,

ward er einer Jungfrau Kind

streute aus die Saat des Wortes

denen, die auf Erden sind,

bis am Ende seines Wirkens

Staunenswertes er beginnt.

In der Nacht beim letzten Mahle

saß er in der Bruder Schar.

Als nach Weisung des Gesetzes

nun das Mahl zu halten war,

gibt der Herr mit eignen Händen

sich den Zwölf zur Speise dar.

Wort ist wahres Fleisch geworden:

Brot kann wahres Fleisch nun sein.

In der Kraft desselben Wortes

wird zu Christi Blut der Wein.

Ist’s den Sinnen auch verborgen:

Es genügt der Glaub‘ allein.

Lasst uns dieses große Zeichen

tiefgebeugt nun beten an.

Altes Zeugnis möge weichen,

da der neue Brauch begann.

Was die Sinne nicht erreichen,

nehme doch der Glaube an.

Gott dem Vater und dem Sohne

sei der Lobgesang geweiht,

Freudenruf und Jubellieder,

Ruhm und Segen allezeit.

Und zugleich dem Heilgen Geiste

Ehre, Preis und Herrlichkeit. Amen.

 

Preise, Zunge, das Geheimnis Gotteslob 493, der Text (Pange lingua) stammt von Thomas von Aquin aus dem Jahr 1263/64, in einer Übersetzung ins Deutsche von Liborius O. Lumma (2008)